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Welcome on my WikiBlog! You can find a mixed collection of German and English content here. This website is always work in progress as there is a lot to do and so little time.

Willkommen auf meinem WikiBlog! Hier gibt es eine Mischung aus deutschen und englischen Inhalten. Meistens habe ich zu viele Ideen und zu wenig Zeit und so ist auch diese Website eine ständige Baustelle.

Gedanken zu Social Bookmarks

Als im Februar der Social Bookmark Service Taggle.de von Mister Wong übernommen wurde, habe ich mir einige Gedanken darüber gemacht, was mir Social Bookmarks bringen, was ich da will und was ich mit meinen ca. 600 Bookmarks, die ich dort gesammelt hatte, machen will.

Was fand ich bei Taggle.de gut?

Hm, zuerst einmal, wie ich zu Taggle.de gekommen bin - Martin Mündlein hat mich persönlich auf Grund eines Eintrages hier im Blog angeschrieben. Obwohl mich die Qualität des HTML-Codes von Taggle.de eher abgeschreckt hat, habe ich mich daraufhin entschlossen, mich zu registrieren. Vor allem deshalb, weil ich bei Taggle.de sehr interessante Bookmarks gefunden habe. Auf der Startseite waren sehr oft Links zu Web2.0-bezogenen Themen zu finden, sogar das Wort Web2.0, das ich davor noch gar nicht kann, habe ich auf diese Weiße kennen gelernt. Auch auf Anfragen nach Features wurde schnell reagiert, wenn auch nicht alles Versprochene umgesetzt wurde. Auch dass Taggle.de ein Studentenprojekt und nicht primär von einer Firma war, fand ich gut. Klar, technisch war es nicht der Hit, es gab zwei Mal - so weit ich mich erinnern kann - einen längeren Ausfall, die Tag-Vervollständigung war bei meinen vielen Tags nicht mehr wirklich schneller als das Tippen bzw. das Tippen wurde durch sie sehr erschwert, aber dennoch fand ich einfach sozusagen die Community gut.

Was möchte ich für meine Bookmarks in der Zukunft?

Möchte ich überhaupt Social Bookmarks? Also mir ist klar:

  • ich möchte auf die Bookmarks von überall aus zugreifen können
  • ich möchte meine Bookmarks auch anderen zeigen können
  • ich möchte Tags
  • der Service sollte einigermaßen gut erreichbar sein (Ausfälle/Geschwindigkeit)

Doch was bringt mir jetzt ein Social Bookmarks-Service gegenüber einer Applikation die auf meinem Webspace läuft (wie z.B. Scuttle)? Hm, ich sehe, wie populär ein Link ist - doch das interessiert mich eigentlich wenig und es hat auch nur bei den großen Seiten wie del.icio.us wirklich ein wenig Relevanz. Aber etwas anderes ist es: ich sehe, welche Tags andere dieser Seite gegeben haben. Und das finde ich echt praktisch, denn es erleichtert einem das Bookmarken ziemlich.

Meine Entscheidung fiel letzten Endes zu Gunsten von del.icio.us und gegen Mister Wong, auch wenn ich mir dort auch erstmal einen Account erstellt und meine Bookmarks importiert habe.

Weshalb del.icio.us? Zum einen ist es dort sehr wahrscheinlich, dass jemand die Seite schon einmal gebookmarkt hat und deshalb bereits schon Tags vorhanden sind. Zum anderen ist ein Ausfall der Seite recht unwahrscheinlich. Außerdem gibt es für del.icio.us für sehr viele Programme (auch Blog-Systeme) Plugins, mit denen man del.icio.us integrieren kann. Scuttle würde diese API, die hier Verwendung findet, auch anbieten, da spielt aber dann die Community die entscheidende Rolle in meiner Entscheidung zu. Was mich letzten Endes überzeugt hat, war der Ruby-wmii Bookmark Manager - ich setzte davor bereits wmii mit der Ruby-Konfiguration ein und hatte das ganze somit schon installiert - und so habe ich nun eine immer (alle 30 Minuten) aktuelle Kopie meiner Bookmarks auf dem PC (d.h. ein aktuelles Backup, ich habe also meine Bookmarks auch zur Verfügung wenn del.icio.us/mein Account mal nicht erreichbar sein sollte) und komme über ein Tastenkürzel sehr schnell an meine sehr schnell und super durchsuchbaren Bookmarks dran - echt klasse! Und zum Hinzufügen klicke ich auf den passenden Button in Firefox und kann die vielen Tags der anderen Benutzer nutzen - auch Klasse! Und ganz am Schluss nun noch ein Link zu meinem Account bei del.icio.us.

Tag - basierte Organisation vs. Zeit - basierte Ordnung und Volltextsuche

Oder: warum ich für URLs lieber Diigo/del.icio.us statt Twitter verwende.

Ohne Zweifel: Twitter mag nett sein, um zu sehen, was andere gerade machen. Und man kann natürlich auch weiter in die Vergangenheit schauen. Und wenn man etwas suchen will, benutzt man die Suche. Doch eines fehlt: systematisches Wiederfinden. Ich muss sagen, ich möchte eine URL, die ich heute finde, morgen wieder finden. Und genau dafür sind Tags wie geschaffen - wenn man sie systematisch benutzt. Ich kann mir nicht ernsthaft vorstellen, dass Twitter-Nachrichten von vor einigen Monaten noch ernsthaft jemanden interessieren (es sei denn, er forscht). Dagegen interessieren mich auch noch Bookmarks von vor einigen Jahren.

Ein weiteres Beispiel: Ich suche eine Software für BibTeX. Egal was, einfach alles, von Import über Verwaltung bis Verwendung. Eine kurze Suche bei del.icio.us nach Bookmarks mit den beiden Tags fördert eigentlich alles zu Tage, was man sich nur wünschen kann. Eine suche bei Google findet potenziell mehr. Aber potenziell auch viel mehr Inhalt, der überhaupt nicht dem entspricht, was ich eigentlich wollte. Generell gilt, je allgemeiner die Suchbegriffe, desto schwieriger wird es. Auch wenn man nach speziellen Kriterien sucht, z.B. eine Software für GNOME, kommen einem Tags sehr zu gute. Allgemein kann man natürlich sagen, dass man über Socialbookmarking-Dienste weniger Seiten findet als über eine herkömmliche Suche. Aber es gilt auch: Was man findet, ist sehr, sehr hochwertig.

Jetzt fehlt eigentlich nur, dass es eine Suchmaschine gibt, die all diese Tags extrahiert und durchsuchbar macht, so dass man nicht nur Tags von del.icio.us hat, sondern von allen möglichen Seiten. Das Mittel der Wahl lautet natürlich: RDF. Wie ich sehe gibt es so etwas schon (wenn auch ohne RDF), in der Form von http://tagcentral.net - allerdings seeehr langsaaam und die Ergebnisse der einzelnen Quellen werden getrennt präsentiert.

Ich habe eine interessante Studie zum Thema Can Social Bookmarking Improve Web Search? gefunden, generelles Fazit ist, wie ich auch schon festgestellt habe, dass es natürlich etwas wenig URLs gibt. Interessant ist auch die Feststellung, dass Tags häufig Stichworten im Inhalt entspricht. Aus meiner Erfahrung heraus muss ich sagen, das stimmt natürlich, aber oft sind derartige Stichworte auch in anderen Inhalten zu finden, die gar nichts mit dem Stichwort als solches zu tun haben. Genau hier sehe ich den Vorteil von Tags. Tags sind allermeist sehr gut auf den Inhalt der verlinkten Seite zugeschnitten und können auf Grund der Vielzahl an Benutzern den Inhalt besser kategorisieren als reine (Inhalts)Stichwörter. Noch einmal zum Beispiel der Software-Suche. Häufig gibt es Seiten mit der Beschreibung einer Software, aber ohne die Information, unter welcher Lizenz diese steht. Ein Benutzer, der ein Bookmark erstellt, könnte aber z.B. das Tag GPL hinzufügen - ein Vorgang, der bei einer herkömmlichen Suchmaschine sehr schwierig wäre.

Um zum Untertitel zurückzukommen: Warum muss ich URLs bei Twitter posten, als Tinyurl, wo man weder sieht, wohin die URL führt noch Popularität oder dergleichen feststellbar ist? Ist das nicht ein riesiger Rückschritt? Warum kann man nicht einfach del.icio.us in der Art wie Twitter verwenden? Oder wie bei Diigo, wo man sogar Kommentare auf der Seite selbst hinterlassen kann, man in der Sidebar direkt sieht, welche Kommentare hinterlassen wurde, wer die Seite noch gespeichert hat und wer alles Seiten dieser Domain gespeichert hat?

FriendFeed scheint da schon besser zu sein, dort kann man Bookmarks (u.a. via del.icio.us) direkt importieren, doch hier fehlen auch bei del.icio.us-Feeds die Tags vollständig. Warum werden Tags derartig wenig beachtet, wo sie doch eine derartig geniale Organisationsmethode darstellen? Irgendwie ist mir das ein echtes Rätsel.

Feedreader und Socialbookmarking - eine noch ausstehende Synthese?

Ich bin ein Fan von Socialbookmarks, u.a. auch wegen der genialen Möglichkeiten, die Tags bieten. Seit einer Weile nutze ich auch Google Reader um RSS-Feeds diverser Websites zu lesen. Google Reader bietet die Möglichkeit, Artikel zu taggen und auch Artikel wieder zu veröffentlichen. Ich finde es allerdings schade, dass ich jetzt zwei verschiedene Orte mit Artikeln habe - den Feedreader und die Socialbookmarks.

Wie ich berichtete nutze ich mittlerweile Diigo.com und als ich heute diesen Artikel über die neuen Share-Features in Google Reader las, fühlte ich mich sehr an Diigo erinnert. Es ist nun möglich, Websites ohne Feeds oder ohne abonnierten Feed via Google Reader wieder zu veröffentlichen oder auch Notizen zu veröffentlichen. Moment mal, hat Google nicht bereits einen Bookmark-Dienst und ein Notebook, in dem man Ausschnitte aus Websites speichern und auch veröffentlichen kann? Irgendwie scheint mir das mal wieder typisch zu sein: Es gibt tausend Services, der eine hat dieses Feature, der andere das andere. Und auch mit Diigo.com kann ich bereits jetzt Ausschnitte aus Websites direkt markieren, speichern und in meinen Bookmarks veröffentlichen. Natürlich mit Kommentar und Posting in Gruppen, Organisation in Listen usw..

Warum hat noch keiner der mir bekannten Socialbookmarking-Dienste RSS-Feeds für sich entdeckt? Ein Feedreader in Diigo wäre meiner Meinung nach die Vollendung eines genialen Recherche-Tools. Wer einen derartigen Dienst erstellt (oder falls es einen solchen bereits gibt) kann mit meiner Mitgliedschaft und Dankbarkeit rechnen (sofern auch die anderen Features stimmen).

Diigo - Socialbookmarking 2.0

Schon länger habe ich Diigo gesehen - und vor einigen Tagen habe ich mich dann angemeldet (ja, eine richtige Registrierung ist dank OpenID nicht nötig) und gleich meine Bookmarks von Del.icio.us importiert. Sehr schön ist, dass man mit Hilfe des Firefox-Plugins für Diigo gleichzeitig bei Del.icio.us (sowie weiteren Services) und Diigo seine Bookmarks speichern kann, so hat man für den Fall eines Falles ein Backup und kann außerdem jederzeit wieder zurückwechseln.

Wer schon einen Socialbookmarking-Service nutzt, wird sich fragen: Warum Diigo? Und wieso gleich Socialbookmarking 2.0? Diigo hat einige meiner Meinung nach sehr interessante Features, die andere Services eher nicht haben. Es gibt Benutzergruppen, Benutzergruppen von Websites und Tags, man kann Freunde definieren, Benutzer auf Grund von Tag- und Bookmark-Überschneidungen finden und last but not least kann man auf jeder Website Text markieren und Kommentare zu dieser Markierung allgemein hinterlassen, die auf Wunsch auch öffentlich sichtbar sind - vorausgesetzt, man hat die Erweiterung für Firefox installiert. Eine weitere Möglichkeit, Bookmarks zu verwalten und zu präsentieren sind Listen. Aus mehreren Bookmarks kann man eine Liste erstellen, man kann die Bookmarks auch sortieren und dann kann man die Liste als eine Art Präsentation ansehen. Innerhalb der Präsentation funktionieren die Markierungen und Kommentare auch ohne extra Plugin, von daher ist dieses Feature ideal, wenn man eine Tour durch seine Website oder seine Referenzen generieren möchte oder für ein Thema jemandem interessante Webseiten zeigen möchte. Auf Wunsch kann solch eine Präsentation sogar mit Musik unterlegt werden.

Um diesen Artikel nicht nur Werbung sein zu lassen möchte ich nun noch auf einige Schwächen/Probleme eingehen, die mir bis jetzt aufgefallen sind. Benutzt man die Erweiterung für Firefox, so sollte einem bewusst sein, dass Diigo jede URL, die man besucht, zu Gesicht bekommt, allerdings laut der Privacy Policy nicht speichert. Das gleichzeitige Speichern bei Del.icio.us bzw. anderen Services erfordert, dass man sein Passwort von diesem Service an Diigo weitergibt. Insgesamt sollte man Diigo also eine gute Portion Vertrauen entgegenbringen.

Auch die Tags sind meiner Meinung nach nicht so ausgereift, es gibt keine Möglichkeit, bei Tags eine kleine Beschreibung einzutragen wie bei Del.icio.us und auch das Gruppieren von Tags ist bislang nicht möglich.

Dennoch möchte ich auf Diigo nicht mehr verzichten, wie Werner Trotter schreibt ist es das Schweizer Messer für Wissensarbeiter und bei Recherchen ein unschätzbarer Helfer.

Semanlink - semantische Bookmarks

Das Semantische Web soll die Zukunft sein - maschinenlesbare Daten sind das Ziel (bzw. sind teilweise schon umgesetzt). RDF ist dabei ein wichtiger Standard, da hiermit praktisch beliebige Daten abgebildet werden können. Was liegt also näher, eine RDF-basierte Speicherlösung als Backend für eine Web-Applikation zu verwenden?

Genau dies macht Semanlink bei Bookmarks. Leider nicht sozial, es geht nur für eine Person. Außerdem ist Semanlink in Java geschrieben und basiert auf Apache Tomcat und das ist leider nicht ganz einfach zu installieren/einzurichten.

Netterweise hat Semanlink die Möglichkeit, Daten von del.icio.us zu importieren, so konnte ich gleich mit meinen über 1000 Bookmarks starten. Begeistert hat mich v.a. die Möglichkeit, Beziehungen zwischen Tags anzulegen. D.h. man kann Beziehungen mit Vater/Kind-Beziehungen oder auch Aliase anlegen und so sehr sinnvoll sowohl Tags als auch dann die dazugehörigen Bookmarks gruppieren.

Weniger positiv überzeugt war ich von der Benutzeroberfläche, zwar gibt es eine schnelle Suche für Tags, doch zum Hinzufügen ist dann ein weitere Klick auf den Link und die Bestätigung eines Dialogfensters nötig, dann wird die Seite neu geladen. Das ist irgendwie nicht ganz das, was man von Ajax erwartet.

Davon abgesehen kann man beliebige RDF-Statements hinzufügen, sowohl bei Tags als auch bei Bookmarks. Doch nur Bookmarks ist eigentlich falsch, denn Semanlink kann auch Notizen verwalten und auch Dateien im Dateisystem. Letzteres habe ich so gut wie gar nicht probiert, es dürfte allerdings, von dem was ich gesehen habe her, ebenfalls nicht viel anders bei den Bookmarks sein, auch wenn Semanlink die Verzeichnisinhalte anzeigt und man die Dateinamen somit nicht von Hand eingeben muss. Eine Integration in den Dateimanager wie bei Dolphin (KDE) wäre hier doch eher wünschenswert oder auch die Umsetzung von Ideen wie ich sie in Ideen für ein Tag-Dateisystem beschreibe.

Gespeichert wird alles in RDF-Dateien, die bei den Dateien sogar direkt im Verzeichnis über den Dateien liegen so dass auch das Verschieben von Verzeichnissen kein größeres Problem darstellen soll.

Man kann sich jetzt natürlich fragen: RDF-Dateien als Datenspeicher für mehrere tausend Bookmarks - funktioniert das? Nunja, natürlich nicht im direkten Zugriff, aber Semanlink liest diese Dateien auch nur beim Start, dann hat es sämtliche (RDF-)Daten im RAM - das wirkt sich natürlich auf dessen Verbrauch aus, führt aber zu einer recht guten Performance.

Ich habe mich mittlerweile wieder von Semanlink verabschiedet, da mir zum einen die soziale Komponente gefehlt hat und ich zum anderen recht negative Erfahrungen gemacht habe, als ich die Zugriffsrechte für das Datenverzeichnis unabsichtlich geändert hatte und Semanlink so keine Daten mehr speichern konnte, dies aber nirgends angezeigt hat. Dank Browser - History ließen sich die Bookmarks zwar wieder auffinden, aber irgendwie war das dann einfach der Anlass, doch wieder zu del.icio.us zurückzukehren - bei dieser Gelegenheit durfte ich übrigens erfahren, dass die Synchronisation von Semanlink zu del.icio.us irgendwie nicht so zuverlässig funktioniert, wie umgekehrt - jedenfalls war am Ende keines meiner neuen Bookmarks bei del.icio.us angekommen.

Ich denke aber auf jeden Fall, dass der Ansatz sehr gut ist und mit einer besseren Benutzeroberfläche und einer sozialen Komponente definitiv zukunftsträchtig ist. Die Daten sind übrigens auch über die Benutzeroberfläche als RDF verfügbar, somit wäre es durchaus möglich an diese mit anderen Applikationen anzuknüpfen.

start.txt · Last modified: 2013/03/09 01:37 by michitux