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The WikiBlog of Michael Hamann about changing technologies and more

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Welcome on my WikiBlog! You can find a mixed collection of German and English content here. This website is always work in progress as there is a lot to do and so little time.

Willkommen auf meinem WikiBlog! Hier gibt es eine Mischung aus deutschen und englischen Inhalten. Meistens habe ich zu viele Ideen und zu wenig Zeit und so ist auch diese Website eine ständige Baustelle.

FuCamp: Distributed Social Networks

Session mit Mario Volke, studiert Informatik und hat sich von der semantischen Schiene her mit Distributed Social Networks beschäftigt.

Es geht darum, keine geschlossene Plattformen zu haben ohne Kontrolle über die eigenen Daten. Die Idee ist, plattformübergreifend Freunde zu haben und vielleicht sogar die Daten selbst zu speichern. Hierzu sind offene Schnittstellen nötig.

Was gibt es?

Google OpenSocial: Wollen bestehende Netzwerke öffnen mit Hilfe von APIs für Userdaten, Freunde, Aktivitäten. Alles ist sehr unspezifisch. Nicht möglich sind aber plattformübergreifende Freundschaften, die Daten liegen nach wie vor bei den geschlossenen Plattformen, keine wirkliche Dezentralisierung.

NoseRub ist ein OpenSource-Projekt, eine Plattform, die man selbst installieren kann. NoseRub spezifiziert ein Protokoll, mit offenen Technologien mit OpenID, RSS, FOAF. Man kann Streams aggregieren, Livestreaming (wie z.B. FriendFeed). Man hat eine URL, die die eigene ID darstellt. Die Profile werden über FOAF synchronisiert.

HelloWorld - www.helloworld-network.org, aus Diplomarbeit entstanden, noch nicht live, SourCode in ein paar Monaten… Authentifizierung mit ähnlichem Protokoll wie OpenID mit Public Key Verfahren. Dezentralität: Profile, Unterprofile, freie Wahl des Speicherortes dieser Profile. Spezielles Protokoll zur Verbindung der verschiedenen HelloWorld-Server existiert. Sicherheit mit Hilfe von Verschlüsselung und Signaturen. Die Kommunikation soll über E-Mail oder Peer-to-peer (z.B. Freenet), ist aber noch nicht implementiert. Es gibt von der RE:Publica eine Aufzeichnung der dortigen Live-Demo.

Ein Projekt von Mario selbst ist origo. Eine Mischung aus Serverapplikation mit PHP mit einem Datenspeicher und einem Flex Client, über das man das Profil (FOAF) editieren kann und das Netzwerk erkunden kann. Der Server kümmert sich auch um die Publizierung der Profile. Es gibt URLs für die Profile, können auch Weiterleitungen sein. Problem ist, dass FOAF noch etwas beschränkt ist. Der Client enthält einen Browser für das soziale Netzwerk, auch nach spezifischen Beziehungen. Beziehungen wie child of/parent of werden auch erkannt. Auf http://code.google.com/p/origo/ gibt es den Code und Links zu demos. Auch externe Profile können mit angegeben werden. Alles ist noch experimentell, auch die Performance ist noch problematisch, da die Daten wirklich dezentral auf anderen Servern gespeichert sind und erst angefragt werden müssen. Es werden ausschließlich standardisierte Protokolle verwendet, Dinge wie andere Personen über neue Freundschaften informieren funktionieren noch nicht.

Was wollen wir?

Kontrolle über die eigenen, persönlichen Daten.

Frage: Wie werden die Profildaten wieder zurück in anderen Profile synchronisiert. Plattformen sollten die Daten nur aus FOAF-Profilen nur cachen, die anderen müssen diese Daten ab und zu synchronisieren. Die eigenen Profile enthalten die Daten, die einzelnen Plattformen sind nur Clients. Problem, dass die Plattformen die Caches richtig verwalten müssen/garantieren müssen, dass die Daten auch wirklich wieder gelöscht werden, wenn der Benutzer es will. Problem, dass einmal veröffentlichte Daten schlecht zurückgenommen werden kann.

Frage auch nach einem Geschäftsmodell, einem Markt, … Das Daten/Profil erstellen fällt als Geschäftsmodell eventuell weg oder wird es hier wieder zentrale Anbieter geben? Vergleich mit E-Mails, wo auch Geld mit verdient wird. Die Frage ist, ob XMPP genutzt werden könnte, für die Kommunikation. Problem auch der dezentralen Adressierung, ob E-Mail-Adressformat oder URI, …

Das Problem ist auch, dass der Ottonormaluser nicht das Problem sieht/den Mehrwert erkennt. Auch die Akzeptanz von Kryptographie ist nicht unbedingt gegeben (siehe E-Mail).

Interessante Diskussion zum Thema Zentrale Identität vs. verteilte Daten usw.. Problem dass man die eigenen Daten an eine private Firma überträgt.

Es ist klar, dass die zentralen Plattformen, die die Massen haben, kaum Interesse haben an dezentralen Netzwerken, aber sie könnten dazu gezwungen werden (siehe AOL…). Selbes Problem existiert auch bei Instant Messaging, Google stellt sich hier hinter Jabber, aber Jabber setzt sich bis jetzt immer noch nicht durch…

Semanlink - semantische Bookmarks

Das Semantische Web soll die Zukunft sein - maschinenlesbare Daten sind das Ziel (bzw. sind teilweise schon umgesetzt). RDF ist dabei ein wichtiger Standard, da hiermit praktisch beliebige Daten abgebildet werden können. Was liegt also näher, eine RDF-basierte Speicherlösung als Backend für eine Web-Applikation zu verwenden?

Genau dies macht Semanlink bei Bookmarks. Leider nicht sozial, es geht nur für eine Person. Außerdem ist Semanlink in Java geschrieben und basiert auf Apache Tomcat und das ist leider nicht ganz einfach zu installieren/einzurichten.

Netterweise hat Semanlink die Möglichkeit, Daten von del.icio.us zu importieren, so konnte ich gleich mit meinen über 1000 Bookmarks starten. Begeistert hat mich v.a. die Möglichkeit, Beziehungen zwischen Tags anzulegen. D.h. man kann Beziehungen mit Vater/Kind-Beziehungen oder auch Aliase anlegen und so sehr sinnvoll sowohl Tags als auch dann die dazugehörigen Bookmarks gruppieren.

Weniger positiv überzeugt war ich von der Benutzeroberfläche, zwar gibt es eine schnelle Suche für Tags, doch zum Hinzufügen ist dann ein weitere Klick auf den Link und die Bestätigung eines Dialogfensters nötig, dann wird die Seite neu geladen. Das ist irgendwie nicht ganz das, was man von Ajax erwartet.

Davon abgesehen kann man beliebige RDF-Statements hinzufügen, sowohl bei Tags als auch bei Bookmarks. Doch nur Bookmarks ist eigentlich falsch, denn Semanlink kann auch Notizen verwalten und auch Dateien im Dateisystem. Letzteres habe ich so gut wie gar nicht probiert, es dürfte allerdings, von dem was ich gesehen habe her, ebenfalls nicht viel anders bei den Bookmarks sein, auch wenn Semanlink die Verzeichnisinhalte anzeigt und man die Dateinamen somit nicht von Hand eingeben muss. Eine Integration in den Dateimanager wie bei Dolphin (KDE) wäre hier doch eher wünschenswert oder auch die Umsetzung von Ideen wie ich sie in Ideen für ein Tag-Dateisystem beschreibe.

Gespeichert wird alles in RDF-Dateien, die bei den Dateien sogar direkt im Verzeichnis über den Dateien liegen so dass auch das Verschieben von Verzeichnissen kein größeres Problem darstellen soll.

Man kann sich jetzt natürlich fragen: RDF-Dateien als Datenspeicher für mehrere tausend Bookmarks - funktioniert das? Nunja, natürlich nicht im direkten Zugriff, aber Semanlink liest diese Dateien auch nur beim Start, dann hat es sämtliche (RDF-)Daten im RAM - das wirkt sich natürlich auf dessen Verbrauch aus, führt aber zu einer recht guten Performance.

Ich habe mich mittlerweile wieder von Semanlink verabschiedet, da mir zum einen die soziale Komponente gefehlt hat und ich zum anderen recht negative Erfahrungen gemacht habe, als ich die Zugriffsrechte für das Datenverzeichnis unabsichtlich geändert hatte und Semanlink so keine Daten mehr speichern konnte, dies aber nirgends angezeigt hat. Dank Browser - History ließen sich die Bookmarks zwar wieder auffinden, aber irgendwie war das dann einfach der Anlass, doch wieder zu del.icio.us zurückzukehren - bei dieser Gelegenheit durfte ich übrigens erfahren, dass die Synchronisation von Semanlink zu del.icio.us irgendwie nicht so zuverlässig funktioniert, wie umgekehrt - jedenfalls war am Ende keines meiner neuen Bookmarks bei del.icio.us angekommen.

Ich denke aber auf jeden Fall, dass der Ansatz sehr gut ist und mit einer besseren Benutzeroberfläche und einer sozialen Komponente definitiv zukunftsträchtig ist. Die Daten sind übrigens auch über die Benutzeroberfläche als RDF verfügbar, somit wäre es durchaus möglich an diese mit anderen Applikationen anzuknüpfen.

start.txt · Last modified: 2013/03/09 01:37 by michitux